Salvia Divinorum als Zäpfchen

Cosmic
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Salvia Divinorum als Zäpfchen

Beitrag von Cosmic »

Ziel:
Ich möchte die Wirkung von Salvia Divinorum erfahren und bewerten.
Wie real wirken durch Salvia D. herbeigeführten Wahrnehmungsänderungen und Halluzinationen?
Welche Fragen stelle ich mir im Salviarausch – und welche Antworten bekomme ich?
Ist die Salvia- Rauscherfahrung so real wie die materielle Realität?


Vorgehensweise:
Ich zerbrösele 2 große Blatter Salvia D. in den Kopf einer Bong und rauche. Ich ziehe den Rauch schnell und heftig in die Lunge. Der Rauch schmeckt bitter-scharf (er erinnert an ...Ingwer?) und perforiert meine Bronchien. Ich halte den Rauch in der Lunge, solange ich kann. Etwas zieht mich nach hinten. Es fühlt sich an, wie der Sog eines riesigen Staubsaugers, nur fehlt der Wind und das Geräusch. Ich sauge noch mehr an der Bong, aber es verändert sich nichts weiter. Die Wirkung bleibt trotz tiefem Inhalieren von Saviarauch gleichbleibend gering. Meine Gedanken verändern sich nur minimal. Nach einem weiteren durchgezogenen Kopf streikt meine Lunge und ich gebe auf. Das Ergebnis ist niederschmetternd.

Ergebnis:
Lungenbrennen, Husten, Ratlosigkeit.

Ich überlege:
Beim Rauchen wird das Salvinorin direkt über die Lunge in den Blutkreislauf transportiert. Daher soll die Wirkung aprupt und heftig einsetzen.
Gekaut und gelutschte Salbeiblätter setzen durch den Kau- und Einspeichelvorgang Salvinorin frei, welches durch die Mundschleimhaut ins Blut diffundiert. Der Geschmack ist widerlich und die Wirkung gering.
Beim Schlucken wird Salvinorin im Magen durch die Magensäure zersetzt und neutralisiert.

Meine Überlegung:
Wie wäre es, wenn ich das Salvinorin direkt über ein Zäpfchen von der aufnahmefähigen Darmwand absorbieren würde?
Kein Wirkungsverlust.
Kein langwieriges und ekliges Rumkauen auf Blättern.
Kein ausbeizen der Lunge.
Schnelle und sanfte Aufnahme des Salvinorins über die Darmschleimhaut.

Soweit die Theorie.

Die Praxis:

Herstellen des ersten Salviazäpfchens:

Ich weiche 3,5 Gramm getrocknete und fein gemahlene Saviablätter in ca. 25 cl Aceton ein. (3,5 Gramm trockenes Salbei entspricht ca. 12 Blättern, (je 15 cm lang und 9 cm breit.)
Nach 2 Tagen gieße ich das salvinorinhaltige Aceton ab und wiederhole den Vorgang mit der übriggebliebenen Salbeiblätterpampe um möglichst viel Salvinorin aus den Blättern zu extrahieren. Nun steckt möglichst viel Salvinorin im Aceton.

Ich gebe 3 Gramm Kokosfett (Hartfett) in ein kleines Glas und tauche das Glas in heißes Wasser, bis sich das Hartfett gelöst hat. Dann gebe ich das salvinorinhaltige Aceton hinzu und verrühre beides. Ich stelle das Gemisch im Glas wieder in heißes Wasser und verdampfe das Aceton heraus. Nun habe ich nur noch das Salvinorin im Fett, - einem hervorragenden Geschacks- und hoffentlich Wirkstoffträger. Das salvinorinhaltige Fett wird mittels eines Trichters in den (KLEINEN !) Finger eines kleinen Latexhanschuhs gegossen. Der gefüllte Latexfinger wird in ein Glas mit sehr kaltem Wasser getaucht und das Hartfett erstarrt. Das Salviazäpfchen ist fertig.


Das Einführen:
Wers nicht lesen will – bitte überspringen.
Das Zäpchen ist kalt, - eine durchaus erfrischende Erfahrung. Es flutscht leicht – und weg ist es. Mein Finger ist vom Zäpfchen ein bisschen grün.



Die Wirkung:

Ich lege mich auf ein Bett, schließe die Augen erwarte in gelöster Spannung eine Wirkung. Nach 30 Minuten ist immer noch nichts passiert. Ich bin ein bisschen frustriert und versuche ich zu schlafen. Leider fühlt sich meine Haut an, als hätte ich zu heiß geduscht. Immer kribbelt irgendwo irgendwas. Ständig muss ich mich an irgend einem Punkt des Körpers reiben. Es ist nicht so, dass es heftig juckt, - nein. Es fühlt sich an als ob ich in kohlesäurehaltigem Wasser liegen würde, und sich kleine Gasblasen am Körper bilden, um sich dann loszulösen und ein kitzelnd-kribbeliges Gefühl zu hinterlassen. So geht das die ganze Nacht hindurch – etwa sechs bis acht Stunden lang. Am Morgen stehe ich müde und genervt auf.

Meine Theorie:
Entweder hat das Aceton gar kein Salvinorin aus den Blättern gelöst, oder das Aceton hat das Salvinorin zersetzt. Ich beschließe ein zweites Zäpfchen ohne Aceton zu fertigen.


Herstellen des zweiten Salviazäpfchens:

Wieder nehem ich 3,5 Gramm trockenes und gemahlenes Salbeipulver. Diesmal weiche ich das zermahlene Blattmaterial direkt in ca. 5 Gramm heißem Hartfett ein. Es entsteht eine dickbreiige, ölig- grüne Masse. Die Masse stopfe ich in den Zeigefinger eines Latex-Wegwerfhandschuhes. Das funktioniert nur mäßig gut. Das Zäpchen ist nun ein Zapfen von gut 2 cm dicke und 4 cm Länge. Zweifel kommen auf, - aber was ist schon ein Salbeizapfen im Vergleich zu... einem mächtigen Schiss … oder Analsex? Beides geht und wird praktiziert, dann geht auch so ein Zapfen.

Das Einführen:
Der Zapfen ist von den Salbeikrümeln außen rauh aber gleichzeitig fettig. Ich sitze auf der Toilette und hoffe auf das erfrischend kühlende Gefühl beim Einführen. Dann entspanne ich den Anus und versuche den Zapfen einzuführen. Die entspannende Frische bleibt aus, der Zapfen ist rauh. Ich drücke mit dem Finger fester, - aber mit dem Schließmuskel dagegen.
So wird das nichts.
Ich suche ein Gleitmittel. Keine Vasline da, keine Niveacreme. Sonst steht IMMER irgendwo was rum, heute nicht. Der Zapfen wird noch bröseliger, die Salbeistücke kleben am Finger. Ich suche nach IRGENDEINER Creme und nehme eben eine gerade gefundene Wundsalbe. Jetz wird alles glitschig. Trotzdem will der Zapfen nicht rutschen. Mittlerweile bin ich ziemlich genervt. Ich drücke den Zapfen mit mehr oder minder sanfter Gewalt in den Anus. Der Zapfen zerbröselt in mehrere Stücke, selbige versuche ich mit dem Finger in den Po zu stopfen. Am Ende stelle ich mich unter die Dusche um den ganzen Schlonz wieder abzuwaschen.


Die Wirkung:
Ebenso wie beim ersten Mal stellt sich ein leichtes und nur partielles Kribbeln der Haut ein. Das Kribbeln ist diesmal eher weniger als bei meinem ersten Versuch. Ich vermute dass ich beim Einführen des Zapfens mindestens die Hälfte des Materials verdusselt habe.

Fazit:
Ich habe keine Ahnung, warum der Versuch mit Savia Divinorum bei mir so mächtig fehlgeschlagen ist.
Sowohl das Rauchen als auch die Aufnahme über den Darm waren absolut unzureichend. Wer Ideen oder eigene Erfahrung zu diesem Thema beisteuern möchte... :rolleyes:

Liebe Grüße
Cosmic
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Mindlusion
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Re: Salvia Divinorum als Zäpfchen

Beitrag von Mindlusion »

Ich liebe diese Pflanze :heart: Das was du berichtest ist mir bei meinen ersten Versuchen mit gerauchten Blättern aufgefallen. Keine Wirkung.
Hast du vorher mal Saliva genommen? Ich vermute mal das du noch nicht geeicht bist um mit der Dame in Kontakt zu treten. Sobald du deine Toleranz verloren hast wird sie dich sicher empfangen.
Cosmic
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Re: Salvia Divinorum als Zäpfchen

Beitrag von Cosmic »

Hi Mindlusion,
danke fürs Mutmachen. Ich habe Salvia im Abstand von etwa 6 Wochen zwei mal probiert, anschließend die Zäpchen. Die Wirkung war jedesmal ernüchternd. Aber so schnell gebe ich nicht auf. Bei meinem nächsten Versuch mach ich einfach x-mal Blätter; also Salvinorin-Aceton auf getrocknete Blätter. Mal schauen was dann passiert.
Ist es mit Salvia so wie mit Marihuana?
Bei M. war die Wirkung beim ersten Rauchen auch nur mittelmäßig; erst mit häufigerem Konsum und Erfahrung wurde sie immer besser.
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hand
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Re: Salvia Divinorum als Zäpfchen

Beitrag von hand »

Es soll bei den meisten Nutzern tatsächlich so sein, dass die Wirkung anfangs schwach ist und man im Laufe der Zeit empfänglicher wird. Aus eigener Erfahrung kann ich das nur bedingt bestätigen, da ich das Glück habe, dass es von Anfang an recht deutlich wirkte.

Das Kauen von Blättern ist sicher auch einen Veruch wert. Getrocknet empfinde ich den Geschmack deutlich weniger bitter.

Blätter können unterschiedlich potent sein, abhängig von den Haltungsbedingungen der Pflanzen und anderen Faktoren. Bei weniger potentem Material braucht man evtl. eine größere Menge.
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אל תשאלו
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Re: Salvia Divinorum als Zäpfchen

Beitrag von אל תשאלו »

Beim Kauen der Blätter habe ich die Wirkung von Anfang an gespürt, was ich dagegen vom Rauchen nicht sagen kann. Es ist eine Besonderheit von Salvia das die Toleranz mit der Zeit abnimmt. Also Cosmic lass dich nicht entmutigen.
Ge'ez ጫት
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Nitemare
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Re: Salvia Divinorum als Zäpfchen

Beitrag von Nitemare »

Ich hab Salvia mehrmals geraucht. Normale Blätter und Extrakt, dazu zwei Versuche sublingual.
Es stellte sich bei KEINEM Versuch eine Wirkung ein.
Es gibt da ja die Theorie der Salvia-Hardheads, also Leute die auf die Substanz nicht reagieren. :92.gif:
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Dexter
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Re: Salvia Divinorum als Zäpfchen

Beitrag von Dexter »

Um die umgekehrte Toleranz zu überwinden ist es nötig in kurzen wöchentlichen Abständen Salvia zu nehmen. Bestimmt habt ihr das nicht gemacht.
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mikhu
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Re: Salvia Divinorum als Zäpfchen

Beitrag von mikhu »

Bei mir hat schon ein kleines getrocknetes Blatt (zerkaut) gereicht um nur einen Hauch von Ansatz zu spüren. Muss dazu sagen dass ich zwischen drinnen einen kurzen J. geraucht hab bzw. den dann SOFORT :-) abgetötet hab als ich etwas spürte. Das fühlte sich an als würde ich seitlich weggezogen werden (hatte noch nie so ein Gefühl).
Einen wirklichen Salvia-Versuch muss ich erst starten, dazu müssen viele Umstände passen bzw. Set und Setting, so "schnell schnell" will ich das nicht machen...
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Teo Nanacatl
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Re: Salvia Divinorum als Zäpfchen

Beitrag von Teo Nanacatl »

mikhu hat geschrieben:Einen wirklichen Salvia-Versuch muss ich erst starten, dazu müssen viele Umstände passen bzw. Set und Setting, so "schnell schnell" will ich das nicht machen...
Schön gesagt ! So und nicht anders :Hände Klatschen:
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tseuq
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Re: Salvia Divinorum als Zäpfchen

Beitrag von tseuq »

Bei meinen Salvia D. Begegnungen wurden die getrockneten Blätter oder Exktrakt pur in der Bong geraucht (lange Luftanhalten), was jedesmal zu einem kurzen (bis zu 10min) aber sehr intensiven Erlebnis führte. Toleranzen sind mir bei vereinzeltem Konsum nicht aufgefallen.

Grüße :bye:
Everything's sooo peyote-ful...
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