Der Gemeine Stechapfel (Datura stramonium)
Verfasst: 31. Mär 2015, 15:25
Da beim Stammtisch der eine oder andere Entheobotaniker an den Stechapfelsamen interessiert war habe ich auf die Schnelle mal ein paar Informationen zusammengetragen.
Der Gemeine Stechapfel - Datura stramonium (Synonyme: Weisser Stechapfel, Asthmakraut, Kratzkraut, Schwarzkümmel, Stachelnuss, Teufelsapfel) ist eine einjährige Pflanze mit weißen Blüten und stacheligen Früchten und gehört zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Je nach Varietät sind die weißen Blüten lila/blau gefüllt. Er stammt ursprünglich vermutlich aus Nord- und Mittelamerika, seine genaue Herkunft ist jedoch umstritten und wird teilweise auch in Südasien vermutet. Heute findet man ihn in Mittel- und Südeuropa, Nordafrika, Amerika, im Himalaya und im Orient.
Der Stechapfel wurde bereits von den Pueblo Indianern (ca. 1200 n.Chr.) rituell genutzt. Auch heute noch verwenden verschiedene mexikanische Indianerstämme den Stechapfel bei Ritualen zur Zukunftsvoraussage sowie zur Heilung und Diagnostik von Krankheiten. Er gilt aufgrund seiner starken psychoaktiven Wirkung als heilige Pflanze und wird daher nur von erfahrenen Schamanen verwendet. In der Geschichte Europas wird der Stechapfel bereits in der Antike erwähnt. Überlieferungen zufolge wurde der Stechapfel als Speergift verwendet. Im 16. Jahrhundert war er zusammen mit seinen Verwandten, der Tollkirsche (Atropa belladonna) und dem Bilsenkraut (Hyoscyamus niger), meist fester Bestandteil der sogenannten "Hexensalbe" und Hexenrituale. In Deutschland wurden bis in die siebziger Jahre getrocknete Stechapfelblätter in Zigarettenform als „Asthmazigaretten“ (Huflattichblätter und Stechapfelblätter oder Bilsenkrautblätter im Verhältnis 2:1) in Apotheken verkauft. Bis heute findet die Pflanze Verwendung in der Homöopathie u.a. bei Keuchhusten und Asthma.
Der Stechapfel enthält unter anderem die Tropan-Alkaloide Scopolamin und (S)-Hyoscyamin (Atropin) welche in schwankender Konzentration in allen Pflanzenteilen zu finden sind. In der Regel werden Blätter, Blüten und die zerstoßenen Samen gegessen oder in getrockneter Form geraucht, es kann aber auch ein Aufguss oder alkoholischer Auszug hergestellt werden. Außerdem können die Samen verräuchert werden. Die Wirkungen auf Körper und Geist sind gekennzeichnet durch die typischen Symptome einer Nachtschatten- bzw. Tropan-Intoxikation und ähneln denen, die durch Tollkirsche, Engelstrompete, Bilsenkraut und Alraune induziert werden. Je nach Dosis können Störungen der Bewegungskoordination, Atembeschleunigung, Aggression, Koordinationsstörungen, Erregung (auch sexuelle), Euphorie, Halluzinationen, Haut- und Gesichtsrötung, Mundtrockenheit, Pupillenerweiterung, Raserei, Rededrang, erhöhte Pulsfrequenz, Verwirrung, Wut, und im schlimmsten Fall sogar der Tod durch Atemlähmung die Folge eines Konsums sein. Über diese Nebenwirkungen hinaus und wegen der schwankenden Wirkstoffvorkommen in einzelnen Pflanzen kann ein Stechapfel-Konsum schnell zu einer Überdosierung führen.
Kennzeichnend für den Stechapfelrausch sind Halluzinationen, die als sehr real erlebt werden und häufig mit Wirklichkeitsverlust einhergehen. Auch ein Verlust des Zeitgefühls sowie der Ich-Kontrolle kann auftreten. Darüber hinaus hat der Stechapfel eine dämpfende, schlaffördernde Wirkung. Oftmals tritt nach kurzer Zeit narkoseähnlicher Schlaf mit bilderreichen Träumen ein. Art, Stärke und Dauer der Wirkungen des Stechapfels, sind von der Zusammensetzung und dem Mengenverhältnis der verschiedenen Alkaloide innerhalb einer Pflanze abhängig. Aus diesem Grund ist die Wirkung schwer vorhersehbar. Bereits wenige Samen können starke Wirkungen auslösen und lebensbedrohliche Folgen haben. Ein Stechapfelrausch kann bis zu 36 Stunden anhalten.
In Deutschland unterliegt der Gemeine Stechapfel nicht dem Betäubungsmittelgesetz. Er fällt jedoch unter die Definition des Arzneimittelgesetz (AMG), sobald er für Mensch oder Tier bestimmt ist.
Der Gemeine Stechapfel - Datura stramonium (Synonyme: Weisser Stechapfel, Asthmakraut, Kratzkraut, Schwarzkümmel, Stachelnuss, Teufelsapfel) ist eine einjährige Pflanze mit weißen Blüten und stacheligen Früchten und gehört zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Je nach Varietät sind die weißen Blüten lila/blau gefüllt. Er stammt ursprünglich vermutlich aus Nord- und Mittelamerika, seine genaue Herkunft ist jedoch umstritten und wird teilweise auch in Südasien vermutet. Heute findet man ihn in Mittel- und Südeuropa, Nordafrika, Amerika, im Himalaya und im Orient.
Der Stechapfel wurde bereits von den Pueblo Indianern (ca. 1200 n.Chr.) rituell genutzt. Auch heute noch verwenden verschiedene mexikanische Indianerstämme den Stechapfel bei Ritualen zur Zukunftsvoraussage sowie zur Heilung und Diagnostik von Krankheiten. Er gilt aufgrund seiner starken psychoaktiven Wirkung als heilige Pflanze und wird daher nur von erfahrenen Schamanen verwendet. In der Geschichte Europas wird der Stechapfel bereits in der Antike erwähnt. Überlieferungen zufolge wurde der Stechapfel als Speergift verwendet. Im 16. Jahrhundert war er zusammen mit seinen Verwandten, der Tollkirsche (Atropa belladonna) und dem Bilsenkraut (Hyoscyamus niger), meist fester Bestandteil der sogenannten "Hexensalbe" und Hexenrituale. In Deutschland wurden bis in die siebziger Jahre getrocknete Stechapfelblätter in Zigarettenform als „Asthmazigaretten“ (Huflattichblätter und Stechapfelblätter oder Bilsenkrautblätter im Verhältnis 2:1) in Apotheken verkauft. Bis heute findet die Pflanze Verwendung in der Homöopathie u.a. bei Keuchhusten und Asthma.
Der Stechapfel enthält unter anderem die Tropan-Alkaloide Scopolamin und (S)-Hyoscyamin (Atropin) welche in schwankender Konzentration in allen Pflanzenteilen zu finden sind. In der Regel werden Blätter, Blüten und die zerstoßenen Samen gegessen oder in getrockneter Form geraucht, es kann aber auch ein Aufguss oder alkoholischer Auszug hergestellt werden. Außerdem können die Samen verräuchert werden. Die Wirkungen auf Körper und Geist sind gekennzeichnet durch die typischen Symptome einer Nachtschatten- bzw. Tropan-Intoxikation und ähneln denen, die durch Tollkirsche, Engelstrompete, Bilsenkraut und Alraune induziert werden. Je nach Dosis können Störungen der Bewegungskoordination, Atembeschleunigung, Aggression, Koordinationsstörungen, Erregung (auch sexuelle), Euphorie, Halluzinationen, Haut- und Gesichtsrötung, Mundtrockenheit, Pupillenerweiterung, Raserei, Rededrang, erhöhte Pulsfrequenz, Verwirrung, Wut, und im schlimmsten Fall sogar der Tod durch Atemlähmung die Folge eines Konsums sein. Über diese Nebenwirkungen hinaus und wegen der schwankenden Wirkstoffvorkommen in einzelnen Pflanzen kann ein Stechapfel-Konsum schnell zu einer Überdosierung führen.
Kennzeichnend für den Stechapfelrausch sind Halluzinationen, die als sehr real erlebt werden und häufig mit Wirklichkeitsverlust einhergehen. Auch ein Verlust des Zeitgefühls sowie der Ich-Kontrolle kann auftreten. Darüber hinaus hat der Stechapfel eine dämpfende, schlaffördernde Wirkung. Oftmals tritt nach kurzer Zeit narkoseähnlicher Schlaf mit bilderreichen Träumen ein. Art, Stärke und Dauer der Wirkungen des Stechapfels, sind von der Zusammensetzung und dem Mengenverhältnis der verschiedenen Alkaloide innerhalb einer Pflanze abhängig. Aus diesem Grund ist die Wirkung schwer vorhersehbar. Bereits wenige Samen können starke Wirkungen auslösen und lebensbedrohliche Folgen haben. Ein Stechapfelrausch kann bis zu 36 Stunden anhalten.
In Deutschland unterliegt der Gemeine Stechapfel nicht dem Betäubungsmittelgesetz. Er fällt jedoch unter die Definition des Arzneimittelgesetz (AMG), sobald er für Mensch oder Tier bestimmt ist.