Zauberpflanzen: Zaunwinde/Ackerwinde
Verfasst: 16. Jan 2014, 21:24
Moinsen!
...etwas über einheimische Zauberpflanzen:
Die Zaunwinde
Familie:
Convolvulaceae (Windengewächse)
Trivialnamen:
campanette (frz.), false bindweed (engl.), haagwinde (niederl.)
Vorkommen:
Weltweit in gemässigten Zonen. Am Waldrand und Gebüschen, an Zäunen und Wegen, Auwäldern, im Röhricht und in Gärten. Anscheinend liebt sie es, sich an anderen Pflanzen hinauf zu winden um dort zu blühen.
Botanik:
Ein bis drei Meter hohe bzw. lange Winde mit einzelnen weissen, drei bis fünf Zentimeter breiten, in den oberen Blattachseln stehende Blüten. Stiel zumeist windend. Die Blätter sind vier bis zwölf Zentimeter lang, zwei bis sechs Zentimeter breit und herzförmig. Blütezeit ist von Juni bis Oktober. Kapselförmige Frucht.
Wirkstoffe:
Calystegine (Nortropanalkaloide), Calystegin A3-,A5-,B1 und B2 sowie 2,7-Dihydroxynortropan.
Geschichte:
Die Zaunwinde ist eine beliebte Futterpflanze für Tiere. Medizinisch ist sie ein seit Uhrzeiten geschätztes, aber nicht besonders wirkungsvolles Abführmittel- ebenso ihre beiden Verwandten Calystegia soldanella. Verantwortlich für die abführenden Effekte sind die glykosidhaltigen Harze in Wurzeln und Blättern. Arabische Ärzte bereiteten zur Behandlung von Gelbsucht Zaunwindendekokte. Christian Rätschs Enzyklopädie vermerkt folgendes:
,,Das tropische Windengewächs Calystegia sepium wird oftmals mit der Holzrose verwechselt; die Samen von Calystegia scheinen ebenfalls psychoaktive Wirkstoffe zu enthalten.´´(Rätsch 1998:65).Und weiter:,,In der Zaunwinde Calystegia sepium sind (...) Tropanalkaloide nachgewiesen worden (Goldmann et al. 1990)´´
Die psychoaktiven Calystegine wurden 1988 aus Calystegia sepium isoliert (Tepfer et al. 1988).Zunächst nahm man an, dass diese Verbindungen als Wachstumsförderer von Bakterien der Rhizosphäre wirken. Zu den Calysteginen: ,,Calystegine sind polyhydroxylierte Nortropanalkaloide. Sie werden entsprechend ihrem Hydroxylierungsgrad in die Gruppe der A-Calystegine (3-Hydroxylgruppen),B-Calystegine (4-Hydroxylgruppen) und C-Calystegine (5-Hydroxylgruppen) eingeteilt. Insgesamt wurden (...) 14 Calystegine isoliert.
Aus der Forschung an Calysteginen stammt eine, gerade für die Psychoaktiva-Forschung interessante Erkenntnis: ,,Calystegine kommen in Solanaceae vor, zB. in Atropa belladonna, Hyoscyamus niger, Datura stramonium und in manchen Convolvulaceae. Solanaceae, von denen früher angenommen wurde, dass sie keine Tropanalkaloide produzieren, zB. Kartoffel und Tomate, enthalten auch Calystegine.´´
Verwendung:
Über eine traditionelle psychoaktive Verwendung ist nichts bekannt. Zaunwinden werden in psychonautischen Kreisen (eher selten bis gar nicht) geraucht bzw. Rauchmischungen beigemischt.
Wirkung:
Die psychotrope Wirkung der tropanalkaloidhaltigen Zaunwinde entspricht in etwa der, die Datura und Atropa zu induzieren vermögen. Vor experimenten sei allerdings aufgrund mangelnder Erforschung eindringlichst gewarnt!!
Gefahren u. Nebenwirkungen:
Calystegia sepium und die verwandten Spezies sind laut toxikologischer Literatur als leicht giftig eingestuft. Die Pflanze hat eine leicht laxierende (abführende) Wirkung. Über Vergiftungsunfälle im Zusammenhang mit der Zaunwinde ist bislang nichts bekannt.
Rechtslage:
Die Zaunwinde unterliegt keinen Bestimmungen.
lg brima
(meine engl. tastatur hat kein Es-Z)
...etwas über einheimische Zauberpflanzen:
Die Zaunwinde
Familie:
Convolvulaceae (Windengewächse)
Trivialnamen:
campanette (frz.), false bindweed (engl.), haagwinde (niederl.)
Vorkommen:
Weltweit in gemässigten Zonen. Am Waldrand und Gebüschen, an Zäunen und Wegen, Auwäldern, im Röhricht und in Gärten. Anscheinend liebt sie es, sich an anderen Pflanzen hinauf zu winden um dort zu blühen.
Botanik:
Ein bis drei Meter hohe bzw. lange Winde mit einzelnen weissen, drei bis fünf Zentimeter breiten, in den oberen Blattachseln stehende Blüten. Stiel zumeist windend. Die Blätter sind vier bis zwölf Zentimeter lang, zwei bis sechs Zentimeter breit und herzförmig. Blütezeit ist von Juni bis Oktober. Kapselförmige Frucht.
Wirkstoffe:
Calystegine (Nortropanalkaloide), Calystegin A3-,A5-,B1 und B2 sowie 2,7-Dihydroxynortropan.
Geschichte:
Die Zaunwinde ist eine beliebte Futterpflanze für Tiere. Medizinisch ist sie ein seit Uhrzeiten geschätztes, aber nicht besonders wirkungsvolles Abführmittel- ebenso ihre beiden Verwandten Calystegia soldanella. Verantwortlich für die abführenden Effekte sind die glykosidhaltigen Harze in Wurzeln und Blättern. Arabische Ärzte bereiteten zur Behandlung von Gelbsucht Zaunwindendekokte. Christian Rätschs Enzyklopädie vermerkt folgendes:
,,Das tropische Windengewächs Calystegia sepium wird oftmals mit der Holzrose verwechselt; die Samen von Calystegia scheinen ebenfalls psychoaktive Wirkstoffe zu enthalten.´´(Rätsch 1998:65).Und weiter:,,In der Zaunwinde Calystegia sepium sind (...) Tropanalkaloide nachgewiesen worden (Goldmann et al. 1990)´´
Die psychoaktiven Calystegine wurden 1988 aus Calystegia sepium isoliert (Tepfer et al. 1988).Zunächst nahm man an, dass diese Verbindungen als Wachstumsförderer von Bakterien der Rhizosphäre wirken. Zu den Calysteginen: ,,Calystegine sind polyhydroxylierte Nortropanalkaloide. Sie werden entsprechend ihrem Hydroxylierungsgrad in die Gruppe der A-Calystegine (3-Hydroxylgruppen),B-Calystegine (4-Hydroxylgruppen) und C-Calystegine (5-Hydroxylgruppen) eingeteilt. Insgesamt wurden (...) 14 Calystegine isoliert.
Aus der Forschung an Calysteginen stammt eine, gerade für die Psychoaktiva-Forschung interessante Erkenntnis: ,,Calystegine kommen in Solanaceae vor, zB. in Atropa belladonna, Hyoscyamus niger, Datura stramonium und in manchen Convolvulaceae. Solanaceae, von denen früher angenommen wurde, dass sie keine Tropanalkaloide produzieren, zB. Kartoffel und Tomate, enthalten auch Calystegine.´´
Verwendung:
Über eine traditionelle psychoaktive Verwendung ist nichts bekannt. Zaunwinden werden in psychonautischen Kreisen (eher selten bis gar nicht) geraucht bzw. Rauchmischungen beigemischt.
Wirkung:
Die psychotrope Wirkung der tropanalkaloidhaltigen Zaunwinde entspricht in etwa der, die Datura und Atropa zu induzieren vermögen. Vor experimenten sei allerdings aufgrund mangelnder Erforschung eindringlichst gewarnt!!
Gefahren u. Nebenwirkungen:
Calystegia sepium und die verwandten Spezies sind laut toxikologischer Literatur als leicht giftig eingestuft. Die Pflanze hat eine leicht laxierende (abführende) Wirkung. Über Vergiftungsunfälle im Zusammenhang mit der Zaunwinde ist bislang nichts bekannt.
Rechtslage:
Die Zaunwinde unterliegt keinen Bestimmungen.
lg brima
(meine engl. tastatur hat kein Es-Z)